Die Klett-Passage
Kunstaktionen
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5. Zyklus
Solange Cailliez
In ihrer Videoarbeit „Durchfahrt“ unternimmt die französische Künstlerin Solange Cailliez (*1980) zu einem Text über die Frage „Was ist Heimat?“ eine Kamerafahrt durch eine imaginäre Metropole mit ihren Hochhäusern und menschenleeren Straßenschluchten. Die mit Hilfe eines Pappmodells erzeugten Schwarzweißbilder entfalten – dank der Stilisierung und ihrer Verbindung mit der Sprechstimme aus dem Off – eine starke poetische Kraft und werden zugleich zur Projektionsfläche für Assoziationen, Erinnerungen und Empfindungen des Betrachters.
Tim Hendel & Leonora Ruchay
Tim Hendels (*1984) „Taucher“ und Leonora Ruchays (*1986) Scherenschnitt-Schichtungen gehen in der Installation „Auftauchen und Abtauchen“ eine ungewöhnliche Symbiose ein. Ob die skurrilen Bronzefiguren mit ihren Sauerstoffschläuchen aus dem Sand kommen oder in ihm verschwinden, bleibt offen. Sicher ist: Die Gruppe wird umschlossen von halbtransparenten Flächen, deren Ornamente sich in ihrer Schichtung gegenseitig steigern oder brechen. Muster und Licht verleihen der surreal wirkenden Szene eine fast meditative Atmosphäre – eine feinsinnige Metapher auf das Auf und Ab der Passanten in der Klett-Passage.
Min Seob Ji
Für seine Installation „Don’t forget me“ verwendete Min Seob Ji (*1972) Kleidungsstücke und Objekte, die im Laufe eines Monats in den Bahnen der SSB gefunden wurden. Sie könnten jedem Passanten in der Klett-Passage gehören. Da sie nun aber integraler Bestandteil eines Kunstwerks sind, ist ein Zugriff zunächst unmöglich. Das Erregen der Aufmerksamkeit von Passanten im Sinne eines „freudigen Wiedersehens“ ist für den aus Korea stammenden Künstler ein ebenso wichtiger Aspekt, wie die sich an den Stücken entzündenden Assoziationen und Erinnerungen.
Manuel Kumrain
Der Titel des Videos von Manuel Kumrain (*1979)weckt im Betrachter die Erwartung eines weitverbreiteten Vergnügens aus dem Rotlichtmilieu. Doch der Begriff ist hier ganz wörtlich gemeint: Wie von Zauberhand nähert sich dem Künstler in seinem Atelier ein Tisch und lädt ihn zum Tanz ein. Im Verlauf der eleganten, sich steigernden Walzer- und Tangoformen scheint das sperrige Möbel immer lebendiger und beweglicher zu werden. Schließlich aber verstummt die gesummte Melodie – und sowohl der Tisch als auch sein Tanzpartner verschwinden. War das Gesehene also doch nur ein schöner Traum?
Bettina Leib
Die Skulpturen von Bettina Leib (*1982) sind bizarre Gebilde, die meist über sehr lange Zeiträume hinweg entstehen. Immer wieder lassen sie Assoziationen an tierische oder auch menschliche Formen zu. Kaum aber scheint ein Begriff irgendwo zu greifen, wird er auch schon wieder ad absurdum geführt. Dank der perfekten Oberfläche gleitet der Blick des Betrachters an dem Objekt entlang und gerät – formal wie inhaltlich – in eine endlose Wahrnehmungsbewegung, die keine letztendliche Festlegung zulässt.
Marco Schmitt
Marco Schmitt (*1976) untersucht in seiner Videoarbeit den Begriff „Dasein“. Die gemeinsam mit seinen Eltern in der Natur gesungenen Worte „Ich will da, da, da sein!“ verweisen auf das Paradox, dass Existenz (als Omnipräsenz) notwendigerweise mit individuellen Standpunkten verbunden ist. Die vom Künstler dann an diversen Orten in der Stadt gesungene Übersetzung „I wanna be here, I wanna be there!“ macht deutlich, dass die Vielschichtigkeit im Englischen verlorengeht und innerhalb der Zivilisation auch eine andere Bedeutung besitzt. Im zunehmend asynchronen Schnitt schließlich wird die Absurdität des Versuches fassbar, „Dasein“ überhaupt sprachlich oder bildlich auszudrücken.